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1996 in Kanada. So hat alles angefangen …
Tja, eigentlich hat alles mit einer Reise angefangen.
Nach Kanada. Und das war 1996. Mein Mann Armin Taube, Berufsfeuerwehrmann bei der BF Mönchengladbach verfrachtete mich in ein Wohnmobil – mitsamt dem Buch „Mit dem Wohnmobil durch den Westen Kanadas“. 4 Wochen durch Kanadas Natur. Herrlich!
1994 hatten wir geheiratet. Es sollten so etwas wie nachgeholte Flitterwochen werden. Flitterwochen im Wohnmobil durch die Wildnis.
Den Satz: „Wir besuchen dann wohl auch die World Firefighters Games in Edmonton.“, hatte ich irgendwie verdrängt. ER nicht. Kaum Kanadas Boden betreten, ging es sofort von Calgary nach Edmonton. Zwischendurch was angucken? Fehlanzeige! – Dieser Mann hatte es eilig. Sehr eilig!
In Edmonton angekommen ging es gleich zur Registrierung. Menschen…ohne Ende Menschen. Sportler. 2300 Feuerwehrleute aus 25 Ländern. 54 Sportarten. Wie Olympia für Feuerwehr. Darunter diese besonderen Sportarten, wie Firetruck Rodeo, Firehouse Cooking usw.
Und dann dieser TFA – Toughest Firefighter Alive – Der härteste Feuerwehrmann der Welt wurde gesucht. Meinem Mann stand nur noch der Mund offen.
TFA – ein Wettkampf, der zeigt, was Feuerwehrleute im Einsatz leisten müssen.
TFA – ein Wettkampf, der der Bevölkerung zeigt, wie fit Feuerwehrleute sind.
TFA – ein Wettkampf, der Dich bis an die Grenzen Deiner Leistungsfähigkeit bringt.
TFA – ein Wettkampf, der Sport-und Show-Event gleichermaßen ist.
4 Stationen zwischen Himmel und Hölle.
„Wer das durchsteht, kann sich wirklich Härtester Feuerwehrmann nennen.“…höre ich Armin sagen und sehe dieses Funkeln in seinen Augen. (Ich wusste noch nicht, was es zu bedeuten hatte….)
Was ihn darüber hinaus so begeisterte, war diese Kameradschaft untereinander. Natürlich kämpfte man gegeneinander – aber, was wir in diesem Ausmaß nie zuvor gesehen hatten: Man feuerte sich trotzdem gegenseitig an, gab sich Tipps, feierte zusammen. Wo Englisch nicht half, wurde mit Händen und Füßen geredet. Die kanadische Bevölkerung trug die aus aller Herren Länder angereisten Feuerwehrleute auf Händen. Armin nannte es: „Eine Offenbarung.“
2 Jahre später, 1998, wusste ich, was das Funkeln in seinen Augen zu bedeuten hatte. Der 1. TFA wurde in Mönchengladbach ausgetragen. Kein Mensch hatte ein Gefühl für diese 4 Stationen, die einem alles abverlangen. Zunächst hieß es „Dabei sein ist alles.“, doch ganz schnell wussten die Teilnehmer, was es zu trainieren galt, um in den nächsten Jahren besser und schneller durch die Hölle zu kommen.
Die bei den World Firefighters Games geknüpften internationalen Kontakte wurden 1998 in Süd Afrika noch ausgebaut. Es dauerte nicht lange und man hatte in Deutschland beim TFA Teilnehmer über die Landesgrenzen hinaus.
Armin als aktiver Mittelstreckenläufer nutzte nun Feuerwehrläufe, die Landessportmeisterschaften der Feuerwehren und jede sich nur bietende Gelegenheit dazu, für den TFA in Mönchengladbach und für die alle 2 Jahre stattfindenden World Firefighters Games Werbung zu machen. Und so wuchs der TFA Jahr für Jahr und es dauerte nicht lange, bis unter seiner Führung große deutsche Teams an den World Firefighters Games teilnahmen.
Unterdessen wurde der TFA immer weiter entwickelt. Das Schultergewicht wurde gegen Dummys ausgetauscht, die Eskaladierwand 50 cm höher, die Hammerbox wich den ersten beiden Keiser Force Machines, die je nach Deutschland importiert wurden. Startete in den ersten Jahren immer nur 1 Teilnehmer, wurde dies 2006 geändert und 2 Teilnehmer starten seither quasi gegeneinander.
Bereits 2005 bekam die Feuerwehr Mönchengladbach die Möglichkeit, den Wettkampf auf der INTERSCHUTZ Messe in Hannover, der weltgrößten Messe für Feuerwehr, durchzuführen.
2010 folgte die INTERSCHUTZ in Leipzig.
2008 stellte das TFA-Orga Team um Armin Taube dann bei den World Firefighters Games in Liverpool das Kampfgericht beim TFA.
Der TFA in Mönchengladbach gab nun den Standard für die Weltmeisterschaften vor. Eine unglaubliche Entwicklung!
2010 war es dann soweit: Deutschland stellte in Süd Korea mit Joachim Posanz den Gesamt-Weltmeister des TFA. Ganz nebenbei holte sich Armin die Bronzemedaille in seiner Altersklasse.
Doch was passierte zuvor seit 1998 in den umliegenden Ländern?
Aus dem TFA in Mönchengladbach und deren Teilnehmern entstanden nun europaweit 7 weitere TFA-Wettkämpfe. Zunächst in Siegendorf in Österreich, dann in Tschechien, Ungarn, der Slowakei, in Polen, Holland und der Schweiz.
Nach und nach entstand der Begriff der TFA-Familie. Eine Familie, bestehend aus Feuerwehrleuten und deren Angehörigen, die beseelt von diesem Feuerwehrsport sich nun auf jede Gelegenheit freuten, sich zu messen. Aber auch sich zu treffen. Sich gegenseitig zu helfen. Sich gegenseitig anzufeuern. Gemeinsame Reisen zu den World Firefighters Games wurden geplant und durchgeführt. Doch es zählen nicht nur die Ergebnisse – es zählt vor allen Dingen das „Miteinander“. Jeder, der sich der Herausforderung TFA stellt, wird in diese Familie aufgenommen. Egal ob Leistungssportler oder Feuerwehrmann, der einfach nur seine Grenzen austesten will. Egal ob Freiwilliger, Werks- oder Berufsfeuerwehrmann. Egal welchen Alters.
In Deutschland entstanden während der Zeit noch weitere interessante Wettkämpfe. Durchgeführt von den Leuten, die in Mönchengladbach den TFA und diese Familie erlebt hatten.
Genannt seien hier die Treppenläufe in Berlin und Düsseldorf, die Berliner Firefighter Combat Challenge und die EurOpas Challenge in Hardegsen.
Später folgten Südbaden, Edinger-Eller und die Feuerwear-Challenge.
Ein Ende scheint nicht in Sicht. Mehr als 5000 Feuerwehrleute aus Europa nehmen mittlerweile an diesen speziellen Wettkämpfen teil.
Bei den Treppenläufen müssen Hochhäuser unter Atemschutz erklommen werden.
Die Challenges werden auch der „kleine Bruder des TFA“ genannt, da die Besten diesen Wettkampf – ebenfalls bestehend aus Komponenten des täglichen Einsatzgeschehens – unter 2 Minuten absolvieren. „Für die 4 Stationen des TFA braucht man schon etwas mehr Puste.“ ist die landläufige Meinung. Der TFA bleibt für alle die „Mutter aller Feuerwehrwettkämpfe“.
2011 erkrankte Armin Taube an Krebs. „Papa TFA“, wie er seit einiger Zeit von den TFA-lern genannt wurde, konnte diesen Kampf nicht gewinnen und verstarb 7 Monate später wenige Tage nach dem TFA im Juni 2012. Kurz vor seinem Tod nahm er seiner Tochter Nele das Versprechen ab, dass mit dem TFA „weitergemacht wird“.
Dank der Feuerwehr Mönchengladbach, dem TFA-Orga-Team und dieser unglaublichen TFA-Familie ist dies auch möglich. Und es geht tatsächlich immer weiter. Es gibt immer mehr „Infizierte“, die sich diesem modernen Feuerwehrsport verschreiben.
Den 17. TFA führt die Feuerwehr Mönchengladbach 2015 deshalb erstmalig als TFA World Championship auf der INTERSCHUTZ auch zu seinen Ehren durch.
Teilnehmer aus 14 Ländern werden erwartet.
Und ich sehe das Funkeln in seinen Augen und dieses breite Lachen, wenn er sieht, wie Ihr Euch quält.
„Nur wer am Original TFA mit seinen 4 Stationen teilgenommen hat, darf sich Toughest Firefigter Alive nennen.“, höre ich ihn sagen.
Also dann: AUF GEHT’S – NEVER GIVE UP!
Claudia und Nele
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